Familie E. aus Braunfels (06/2023)

Unser Weg zum Dachzelt – ein Erfahrungsbericht

So begann unsere Camper-Karriere - mit dem „einfachen“ Bus-Erlebnis

Begonnen haben wir als Campingneulinge im selbst ausgebauten Opel Vivaro von meinem Schwiegervater. Das war 2017. Unser Ältester war gerade ein dreiviertel Jahr alt, wir hatten keine Lust auf eine Pauschalreise und dachten, wir testen das mit dem Camping mal auf Sardinien.  

Die Sitzbänke des Vivaro konnte man umklappen und eine Aufklappmatratze auflegen, sodass eine Liegefläche von ca 1,40x2,00m entstand. Im Kofferraum hatte mein Schwiegervater aus Sperrholz eine ausziehbare Küchenplattform gebastelt mit Gaskocher und ein paar Schubladen. So konnte man am Kofferraum stehend kochen. Dazu brauchten wir ein Vorzelt, da der Bus noch keine Markise hatte und nahmen noch ein Pop-Up-Zelt mit, um das Gepäck unterzustellen. 

 

Der Opel Vivaro mit provisorischem Ausbau und Vorzelt

 

Das reichte damals für 2 Wochen Sardinien zu dritt aus, jedoch war bald klar, dass unsere kleine Familie größer werden sollte. Schon im ersten Campingurlaub taten wir also das, was alle Camper so machen: Sich die Ausstattung der anderen Camper genauer betrachten. 

Bietet ein Wohnwagen dann doch mehr?

Da die meisten Camper damals noch mit Wohnwagen oder Wohnmobil unterwegs waren und „Van-Life“ gerade erst im Kommen war, entschieden wir uns im Vergleich der beiden klassischen Varianten für einen alten Knaus „Sport“ Wohnwagen aus den 90ern, schön  Oma-Style, aber im Gegensatz zum Wohnmobil noch erschwinglich. 

Außerdem kann man im Wohnwagen wirklich ALLES mitnehmen. 

Unser Knaus „Sport“ auf Sardinien

 

Mit unserem Wohnwagen hatten wir dann einige tolle Urlaube auf Sardinien, denn dorthin zog es uns jedes Jahr wieder aufs neue. 

Und wie die Camper ja gerne sagen: 

Der Weg ist das Ziel

Allerdings fanden wir heraus, dass mit 2 quengelnden Kindern auf der Rückbank dann doch eher das Ziel das Ziel ist ;-)

Also suchten wir nach einer Alternative, mit der man wieder schneller unterwegs wäre als nur mit 80 km/h auf der Autobahn zu tuckern. Außerdem stellten wir fest, dass der Wohnwagen nicht optimal ist für Wochenendtrips in der Region. Wir wollten wendiger, schneller, abenteuerlicher, wilder... campen. 

Und da mit der Zeit die Vans mit Aufstelldach immer häufiger zu sehen waren auf den Campingplätzen, erschien uns dieses Konzept zunächst mal attraktiv. 

Aufstelldach – praktisch, aber zu klein

Da mein Schwiegervater mittlerweile seinen alten Vivaro gegen einen Citroen Campster mit Aufstelldach ausgetauscht hatte, konnten wir diesen ein Wochenende lang testen. 

Und dabei schlug uns ein Nachteil aufs Gemüt: 

Zu viert reichen 1,20x2,00m Liegefläche im Aufstelldach nicht aus. Also mussten wieder die Bänke umgeklappt und Matratze eingelegt werden für ein zweites Bett im Innenraum des Busses. Hierfür muss jedoch wieder alles Gepäck ausgeräumt und irgendwo verstaut werden. Damit das dann bei Regen nicht nass wird, braucht es ein Vorzelt. 

Und da waren wir dann wieder beschäftigt mit Auf- und Abbau. 

Ein größeres On-Top-Bett wäre also klasse gewesen, dachten wir. Gab es aber nicht als Fertiglösung. Jedoch kam gerade ein neuer Trend auf unter den Campern:

Das Dachzelt

Und so entschieden wir uns letztlich, dass wir etwas kombinieren: Den Großraumluxus eines Busses mit einem großen Bett obendrauf in Form eines Dachzeltes. Unser guter alter Knaus Sport durfte dann auf Sardinien bleiben, wo er uns einmal im Jahr immer noch gute Dienste leistet. 

Bei der Entscheidung, welches Dachzelt es nun werden sollte, erschienen uns die Modelle von Treeline am robustesten, gleichzeitig waren die Berichte über den Liegekomfort überzeugend und dass man die Bettwäsche (je nach Dicke) oder Schlafsäcke sogar im Zelt lassen konnte beim Zusammenklappen war für uns das Sahnehäubchen.

Unser erstes Dachzelt-Set-Up sah dann im Frühjahr 2022 so aus: 

Das Treeline „Ponderosa“ in Kroatien

 

Die Liegefläche mit 1,80x2,00m reichte zu viert aus, obwohl mein Sohn ein sehr „aktiver Schläfer“ ist :-)

Unsere Sorge, der Auf- und Abbau könnte (so wie man sich das bei einem „Zelt“ so vorstellt) länger dauern und auf die Dauer im Vergleich zum Aufstelldach doch schlechter abschneiden, war schon nach dem ersten Aufbau schnell vergessen: Wir brauchten ca 15 Minuten als Neulinge, um das Dachzelt aufzuklappen. Und nach ein paar Mal Auf- und Abbau sind wir nun absolut routiniert und schaffen es schon in 10 Minuten. Wenn's mal schnell gehen muss, zB weil es draußen regnet und man schnell ins Trockene will, kann man es auch in 5 Minuten aufklappen, darin schlafen und die Stäbe für die Fenster erst später einsetzen. 

Und das alles, ohne das Gepäck aus dem Auto holen zu müssen.  

Unsere ersten Aufbau-Übungen (heute reicht uns ein 3-stufiger Tritt dabei völlig aus)

 

Was den Liegekomfort angeht, sind wir sehr zufrieden. Die eingebaute Matratze hat einen gemütlichen Härtegrad, das darunterliegende Mesh sorgt zusätzlich für eine Abfederung und die  passenden Spannbettlaken für ein angenehmes Liegegefühl. 

Zudem ist die Belüftung spitze. Wir hatten nie Probleme mit Feuchtigkeit durch Kondensation im Zelt und auch in heißen Nächten war das Innenklima durch die großen Fenster mit eingebauten Moskitonetzen angenehm. 

Praktischer Nebeneffekt des Dachzeltes: Durch die Plattform hat man nochmal mehr Unterstellfläche. Und von unten kann man an verschiedenen Gurten und Gummis noch weitere Campingutensilien oder Organizer aufhängen. Die gibt's auch von Treeline passend dazu, zB den Schuh-Organizer:

Dass man den auch braucht, wird einem zum ersten Mal klar, wenn man morgens nach dem Regen in die feuchten Schuhe schlüpft, die man vor der Leiter hat stehen lassen...

Der Kofferraum bleibt weiterhin frei zugänglich

 

Wir waren schlichtweg begeistert vom Dachzelt (und die Kinder erst recht!) und hätten das Treeline Ponderosa auch behalten, jedoch war erneut Nachwuchs unterwegs, sodass wir es gegen die Luxus-Größe „Redwood“ eintauschten. 

Mit 2,40mx2,20m Liegefläche fuhren wir im Herbst erneut ins Piemont und dann nach Sardinien.  

Das Treeline „Redwood“ im Piemont (Norditalien) mit 2,40x2,20 m großer Liegefläche

 

 

Unsere selbstgebaute „Kochstation“ im Kofferraum 

 

 

Bei Sonnenschein ist die dazu passende Markise von Treeline zu viert absolut ausreichend

 

Da wir dieses Jahr eine längere Tour durch Europa planen, muss unsere lieb gewonnene Treeline-Markise einer neuen Variante weichen: einer 270°-Batwing von Rhino Rack, die auch bei schlechtem Wetter genug Raum fürs Spielen, Kochen und Relaxen bietet. Wie das Ganze dann aussieht, seht ihr ab sofort auf unserem Reiseblog: www.mit-sack-und-pack.com